Diskussionsbeitrag zum Thema „Ostspange“ (2014) – von Roland Kraus

Es ist zu erwarten, dass der Tourismus durch die Veränderung der Landschaft und durch die Erleichterung für den Schwerlastverkehr enorm belastet wird. Dies würde Arbeitsplätze in der Region gefährden und die Tourismusförderung konterkarieren.

In der Region „Unteres Wiesenttal“, Eingangstor zur Fränkischen Schweiz, wartet man seit Jahrzehnten auf ein intelligentes Verkehrskonzept des Kreistages Forchheim, das Pendlern den Weg zum Arbeitsplatz in die Metropolregion Erlangen/ Nürnberg erleichtert. Ein Anfang mit der S-Bahn Forchheim-Nürnberg ist gemacht, der Ausbau weiterer umweltfreundlicher Lösungen ist dringend erforderlich.

Hier wäre der Einsatz der Finanzmittel weitaus zukunftsträchtiger und wirtschaftlicher zum Schutze und Wohle für Mensch, Natur und Kulturlandschaft angebracht, was letztendlich nachhaltige Arbeitsplätze schafft.

Der Neubau der B 470, Ostspange durch das „Untere Wiesenttal“, würde für die Stadt Forchheim (Bayreuther Straße) keine spürbare Entlastung bringen, denn die Belastung der heutigen B 470 im Stadtgebiet Forchheim entsteht im Wesentlichen aus dem Ziel- und Quellverkehr innerhalb der Stadt.

Der Neubau der B 470 würde zusätzlichen Schwerlast-, Speditions- und anderen Güterverkehr anziehen. Die Mautflucht über die Verbindung A 3, A 73 mit der A 9 durch die Fränkische Schweiz, würde für LKW attraktiver werden. Auch wenn dieser Aspekt in Zukunft evtl. durch eine neue Mautpolitik an Relevanz verlieren wird, so bleibt das Ergebnis vieler Untersuchungen, dass durch neue Straßen zusätzlicher Verkehr generiert wird. Die Aussage von H. Zeuschel bei der Infoveranstaltung in Gosberg „diese Straße wird eine Sogwirkung haben“ untermauert diese Einschätzung. Nach dem Neubau der B470 sind zunehmende Belastungen wie Lärm, Abgase etc. zu erwarten. Dies würde eine erhebliche Verschlechterung der Lebensqualität bedeuten.

Der Neubau der B 470 durch das Wiesenttal ist meines Erachtens volkswirtschaftlich nicht sinnvoll und belastet den Staatshaushalt. Zinsen und Unterhaltsverpflichtungen werden den künftigen Generationen hinterlassen.


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